Ein Wintercamp ist eine ganz besondere Herausforderung für jeden Ranger, wenn die Kälte, der Schneeregen, der Sturm und die Abgelegenheit des Schwarzwalds zusammen kommen. Dieses Wintercamp haben wir alle Wetterlagen genauestens kennengelernt. Da waren die ersten beiden Tage Sonnenschein, den wir genießen konnten
und so in aller Ruhe unsere Kohten und Jurten aufbauen durften. Auch der einführenden Andacht zum Thema "Arche Noah" am lauen Abend mit Feuer zu lauschen und dem anschließenden Popcorn machen und quatschen ist bei so einem Wetter wohl eher ein angenehmer Urlaub. Da sich auch der zweite Tag mit so angenehmen Wetter ankündigte, stellten sich innerlich alle auf ein sehr ruhiges Camp mit heißen Pools und losgelöster Stimmung ein. Das einzige was sich nie veränderte war die gute Stimmung. Das Wetter sollte allerdings schon bald umschlagen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der dritte Tag begrüßte uns mit einem starken Wind und regelmäßig aufkommenden Orkanböen, die unsere Zelte aus den Angeln hoben. Doch auch ein Lobpreis, bei dem sich alle an den Zeltstangen fest heben, damit das Zelt nicht über unseren Köpfen wegfliegt, hat eine ganz eigene Stärke und Inbrunst. So muss sich wohl auch Noah auf seinem Schiff während dem Regen gefühlt haben. So langsam an den Wind gewöhnt, fassten wir neue Zuversicht und wollten unsere aus Sicherheit abgebauten Zelte wieder aufbauen und so weiter Standhalten. Doch genau dabei spürten wir und unser Großjurtendach
die volle Stärke einer solchen Böe. Während wir Bewahrung spüren durften, kam für unser Großjurtendach
alle Hilfe zu spät und riss mit einem Mal von Anfang bis Ende durch und viel in sich zusammen. So waren auch alle Pläne zum erneuten Aufbau erst einmal auf Eis gelegt und wir mussten beim nahegelegenen Bauernhof Zuflucht suchen. Durchgefroren machten wir es uns im Stroh gemütlich und hatten trotz einem
anstrengenden Tag eine geniale Zeit mit neu geborenen Kälbern, dicken Bullen und einem Trampolin. Jetzt, ein paar Tage nach dem Camp können wir aber zurückblicken und sehen die guten Andachten, die gute Gemeinschaft und die Bewahrung die wir in dieser genialen Natur erleben durften und sind darauf gespannt, was uns nächstes Jahr zum Wintercamp erwarten wird.
Sebastian